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Systemische Haltung und die Neutralitäten: Ein Überblick einer Artikelreihe

Die systemische Beratung zeichnet sich durch eine Vielzahl von spezifischen Methoden, Techniken und Haltungen aus, die den Rahmen für den Beratungsprozess bilden. Eine dieser grundlegenden Haltungen ist die systemische Neutralität. In diesem Artikel werden wir einen Überblick über die fünf Arten der Neutralität in der systemischen Beratung geben: Allparteilichkeit, Veränderungsneutralität, Methodenneutralität, Neutralität gegenüber Werten und Normen, sowie Neutralität gegenüber theoretischen Modellen.

Wichtiger Disclaimer: Man findet in der Literatur unterschiedliche Angaben und Anzahlen von Haltungen, diese Übersicht stellt eine Auswahl an Haltungen vor, die der Author für am Meisten relevant erachtet hat.

Allparteilichkeit

Allparteilichkeit in der systemischen Beratung bedeutet, dass der Berater allen Beteiligten gegenüber (vor Allem bei Mehrpersonenberatungen wichtig, aber auch im Einzelsetting) eine gleichwertige Haltung einnimmt und keine Partei bevorzugt. Dies schafft eine Atmosphäre der Gleichberechtigung und fördert das Gefühl der Sicherheit und des Respekts unter den Klienten.

Veränderungsneutralität

Die Veränderungsneutralität besteht darin, dass der Berater keine spezifische Veränderung vorschreibt oder favorisiert. Es liegt in der Verantwortung des Klienten, die Art und den Umfang der Veränderung zu bestimmen, die er erreichen möchte.

Methodenneutralität

Die Methodenneutralität bezieht sich auf die Haltung des Beraters, dass es keine „beste“ oder „einzige“ Methode zur Problemlösung gibt. Stattdessen wird die Methode, die im Beratungsprozess verwendet wird, an die individuellen Bedürfnisse und den Kontext des Klienten angepasst.

Neutralität gegenüber Werten und Normen

Diese Neutralität bedeutet, dass der Berater seine eigenen Werte und Normen nicht auf den Klienten überträgt. Stattdessen wird anerkannt, dass jeder Klient einzigartig ist und seine eigenen Werte und Normen hat, die respektiert und berücksichtigt werden müssen.

Neutralität gegenüber theoretischen Modellen

Die Neutralität gegenüber theoretischen Modellen erfordert, dass der Berater nicht auf einem einzigen theoretischen Modell oder Ansatz beharrt. Vielmehr sollte er offen sein für verschiedene Modelle und Theorien, die nützlich sein könnten, um den Klienten besser zu verstehen und ihm effektiv zu helfen.

Jede dieser Neutralitäten spielt eine wichtige Rolle in der systemischen Beratung und bildet zusammen den Rahmen, der die Arbeit des Beraters leitet. Im Laufe dieser Artikelreihe werden wir uns detaillierter mit jeder dieser Neutralitäten befassen, um ihre Bedeutung und Anwendung in der systemischen Beratung besser zu verstehen. Bleiben Sie dran!